Mittwoch, 16. Dezember 2009

Herrn M hatte ich versprochen, meinen Quiltstichen einen Post zu widmen. Hier ist er nun.
Mein Lieblings-Quiltstich ist ein kleiner Vorstich, ähnlich einem sehr kleinen Heftstich. Wenn die Stoffe nicht zu dick sind und mit einiger Übung wird er schön gleichmäßig.

Auf diesem Bild kann man sehr gut erkennen, daß ich zwischen die Linien mit dem kleinen Stich, Linien mit langen Stichen gesetzt habe. Das gibt einen sehr schönen optischen Effekt.


Rechts im roten Stoff habe ich es genau so gemacht.

Da ich die Schrift nicht mit Linien durchschneiden wollte, habe ich hier Nester mit Stipple-Quilting gesetzt.

Auf dem roten Stoff ist das nicht so gut zu erkennen. In der Vergrößerung sieht man es besser.

Hier habe ich eine größere Stofffläche mit freien Quiltlinien im kleinen Stich durchzogen. Der Abstand zwischen den Linien beträgt nicht mehr als 1 cm, eher weniger.

Grundsätzlich sind meine Arbeiten sehr eng mit Quiltlinien überzogen.

Detail aus einem älteren Quilt von mir. Hier ist die Fläche mit Stipple-Quilting gefüllt.

So sieht das auf der Rückseite aus.

Der fächerförmig angeordnete Stoff wurde nur mit sparsamen Stichen "festgehalten".

Mit diesen Quiltlinien habe ich den Text quasi unterstrichen.


Bisher sind meine Arbeiten zu 90 % mit der Hand gequiltet. Ich sehe das jedoch nicht missionarisch. Ich quilte von Hand, weil ich das gerne tue.
Es gibt keine "Vorschriften" für das Quilting. Ich kann tun was ich will und meiner Phantasie freien Lauf lassen. Wenn ich will, kann ich auch gerne mal was Verrücktes probieren. Doch meist sind meine Quiltmuster sehr grafisch, die Linien eher gerade als verschlungen.

Maschinenquilten ist nicht einfacher - im Gegenteil: Man muß sehr konzentriert arbeiten, es geht ja so schnell und man bekommt leicht Verspannungen.

Eine Maschinen gequiltete Arbeit ist härter, was aber bei Art-Quilts keine Rolle spielt, da sie an der Wand hängen.

Das Quilten mit der Nähmaschine ist nicht so ganz mein Fall und kommt bei mir nur in Ausnahmefällen vor.


Hier Ausschnitte aus einem kleinen Quilt.

Mittlerweile habe ich daraus Kissen gemacht. Zu sehen in meinem Post vom 2. August 2009.

Beim Maschinen-Quilten gibt es ebenfalls keine Grenzen und Vorschriften. Allerdings bedarf das freie Quilten mit der Maschine einiger Übung.


Gerade Linien mit der Maschine sind natürlich einfach,

und bekommen ihre Wirkung durch den Abstand zwischen den Linien.

Es gibt ein sehr ausführliches Buch zu diesem Thema:





Da steht alles, aber wirklich alles, über Quilten mit seinen unendlichen Möglichkeiten darin.

Hunderte von Stichen werden vorgestellt und es gibt auch einige Kapitel, die das Quilten mit der Nähmaschine behandeln.

Ein empfehlenswertes Nachschlagewerk für jemanden, der sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte.
Sollte noch jemand Fragen haben, beantworte ich sie gerne.

7 Kommentare:

  1. Das ist ja der reine Wahnsinn... Ich bin froh wenn ich einfache Linien und leichte Kurven mit der Nähmaschine einigermaßen ordentlich hinbekomme.
    In so einem Quilt steckt enorm viel Arbeit....sind aber auch wunderschön!
    GLG
    ♥-lichst
    biggi

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  2. Hallo Renate.
    Du meine Güte sind das Kunstwerke.Die
    Stiche so schön regelmäßig wunderbar.Ich
    habe auch schon viel in meinem Leben gemacht,
    aber quilten kenne ich nicht so.Jedenfalls
    ist das auch Geduldssache und beruhigend.
    Schön das du solche tolle Decken herstellst.
    Meine Hochachtung.
    Schöne Adventwoche,liebe Grüße Jana

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  3. Meine Achtung und Bewunderung steigt mit jedem Bild, liebe Renate - es ist einfach unglaublich, was du da zauberst........du bist eine großartige Künstlerin!!!

    Einen wundervollen Winterabend und allerliebste Grüße, herzlichst Jade

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  4. Danke!
    Darauf habe ich gewartet - nach Weihnachten werde ich mich näher damit befassen und dann mal sehen was daraus wird ...

    Liebe Grüße
    und ich hoffe, dem Fuß geht es besser (und Dir natürlich auch, nicht nur deinem Fuß)
    Herr M

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  5. Wow, ich bin begeistert. Das sind ja richtige Kunstwerke und sehen sogar von der Rückseite kunstvoll aus.
    Liebe Grüße, Renate

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  6. Liebste Renate: KÜNSTLERIN, sag ich ja! ICH hab's ja schon immer gewußt! Und das sage ich jetzt nicht nur in meiner Eigenschaft als Näh-Troll*. Das erkläre ich feierlich in meiner Eigenschaft als Gerne-Wunderschönes-Anschauende. (Weil "Ästhetin" klingt irgendwie so hochtrabend ;-))
    *Das ist jetzt wirklich ernst gemeint: In der Schule habe ich als einzige den Saum des zu nähenden Rockes hinaufgeklebt anstatt genäht, und auch meinen Bauchtanzrock hat mein Mann mit der Nähmaschine nach meinen Anleitungen zusammengebastelt. Wenn es irgendwo 2 cm aufgerissene Naht nachzunähen gibt, überlege ich immer, ob es sich wirklich noch lohnt, das Stück zu reparieren. Meistens raffe ich mich dann zwar auf, aber ich bin für diesen Sport einfach nicht gebaut. Macht nix, ich hab ja genug Anderes, das mir liegt und Freude macht. In diesem Zusammenhang auch gleich DANKE für deine lieben Zeilen zu unserem Basar. Du hast gefragt, ob wir auch fleissig verkauft haben - ja, also wir haben allesamt durchaus einiges verkauft, interessanterweise in meinem Fall eher größere Stücke wie Spiegel, Bilderrahmen, Vasen (und ich bin ursprünglich davon ausgegangen, dass eher Postkarten und Streichholzschachteln weggehen werden...) Aber in "Stundenlohn" darf man den Verkaufserfolg nicht umsetzen (schon gar nicht, indem man Marktzeit und Herstellungszeit kombiniert). Ich betrachte es eher als drei nette Tage mit Freunden, die eben AUCH ein bisschen was eingebracht haben. Besonderen Spaß hatte ich bei den "Zusatzaktionen" wie Margaretes Märchenstunde, Edes Zaubershow, der wirklich schön-besinnlichen Geigendarbietung von Elke und Lilli und dem Engerl-Anmalen, bei dem ich ja selber mitgemacht habe. So etwas bringt mir einfach Glücksmomente. Doch ich bin ein Mensch, der im "normalen Leben" immer wieder Zeit für sich selbst benötigt, und wenn so ein Markt 3 Tage andauert und es abends dann weiter geht (denn einmal waren wir danach mit Freunden essen, ein andermal hatte meine Tochter danach einen Hiphop-Auftritt bei einer Tanzkurs-Weihnachtsshow) geht mir zuletzt dann doch was ab. Aber was soll's, inzwischen fühl ich mich schon wieder ganz erholt! Ich hoffe, auch dir und deinem Haxerl geht es so weit so gut!!! Alles Liebe, ein schönes 4. Adventwochenende und auf bald, trau.mau

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  7. Wow, die Quilts sehen wie abstrakte Bilder aus, besonders die blauen. Man könnte sie im Museum aufhängen und nur wenige würden das erkennen *g*. Ich warte auf mehr Projekte von dir.
    LG, Susanne

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