vorgegeben und mich veranlasst, in meinen Fotoalben nach entsprechenden Bildern zu suchen.
Sehr groß war die Ausbeute nicht, in meiner Kindheit wurde nur wenig fotografiert,
kaum jemand hatte eine Kamera.
Das war wohl meine erste Puppe, vermutlich ein Stoffbalg mit einem Pappmaché-Kopf.
Aber sie machte mir offensichtlich Freude, vielleicht aber auch nur der Fotograf.
Bücher hatten es mir schon in frühester Kindheit angetan.
Eines davon - den "Struwwelpeter" mochte ich allerdings überhaupt nicht.
Im Gegenteil, die Bilder und Geschichten jagten mir Angst ein.
Auf meinen Wunsch wurde das Buch stets auf den höchsten Schrank verbannt
und wohl für dieses Foto heruntergeholt.
Diesen feudalen Puppenwagen hat wohl meine Mutter für mich aufgetrieben.
Wahrscheinlich aus Erleichterung darüber,
dass ich kurz vorher eine schwere Typhus-Erkrankung überstanden hatte.
Die Schildkröt-Puppe rechts im Wagen
bekam ich im Krankenhaus zu meinem fünften Geburtstag
von meiner Taufpatin.
Noch ein Foto mit der Puppe und meinen Eltern.
Meinem Gesicht ist deutlich anzusehen, dass ich an dieser Foto-Session keinen Spaß hatte.
Bei "Kindheit" und "spielen" denke ich sehr gerne daran,
daß wir Kinder uns damals hauptsächlich im Freien aufhielten,
was in unserer sehr ländlichen Umgebung völlig gefahrlos war.
Dort wurde alles zum Spielzeug.
Zum Beispiel erfuhr eine Mohnblüte in unserer Phantasie die Verwandlung zu einer Prinzessin,
die auf ihrem Schiff - einem großen Blatt - über das weite Meer
(in unserem Fall eine große Pfütze) segelte,
um zu ihrem Eltern, ihrem Prinzen oder was sonst zu gelangen.
Aufgeschichtete Abrißteile von Baracken auf einem Lagerplatz waren unsere großen Schiffe
und wir verwandelten uns in Piraten,
die so manchen Schwertkampf mit Holzstecken ausfochten.
Viel später, schon lange erwachsen und längst verheiratet, gestaltete ich dieses Puppenhaus.
Dafür stickte ich Teppiche, bastelte Puppen, bemalte Möbel, sammelte Miniaturen
und ließ mir von Freundinnen winzige Spanschachteln bemalen.
Auch Weihnachten wurde im Puppenhaus gefeiert.
Aber - alles hat seine Zeit.
Und als sich mein Leben durch die Trennung von meinem Mann änderte,
verlor ich auch das Interesse am Puppenhaus und verkaufte es.