Vor kurzem gab ich beim "Bloghop Around The World" einiges aus meinem Quilter-Leben preis,
das allerdings wieder Anlass zu neuen Fragen gab.
So wollte
Milena mehr und genaueres über meine Art zu Quilten wissen.
Ich versprach ihr, in einem extra Post darauf einzugehen.
Und die liebe
Heike bat mich in ihrem Kommentar zu meinem letzten Post
inbrünstig (anders kann man es nicht ausdrücken)
um Fotos meiner aktuellen Quiltarbeit.
Liebe Milena, liebe Heike, ich hoffe, ihr werdet mit meinen heutigen Erläuterungen zufrieden sein.
Und ich hoffe, dass es auch noch ein paar andere interessiert.
Hier ein Detail aus dem Quilt mit den Kaffe-Fassett-Stoffen.
Ich habe bisher noch keinen Namen dafür, deshalb ist es vorläufig der "Kaffe-Fassett-Quilt".
Auf dem unteren Foto ist der Unterschied zwischen gequilteter und ungequilteter Fläche
sehr gut zu sehen.
Ohne Quilten ist es flach und ohne Struktur - eben nur Patchwork.
Durch das Quilten wird die Oberfläche lebendig, haptisch, wirft Schatten und verleitet dazu,
mit der Hand darüber zu streichen und die Linien zu fühlen.
Hier noch ein Blick auf die Rückseite.
Ich verwende für Rückseiten gerne einfarbige Stoffe,
damit die Quiltlinien besser zur Geltung kommen.
Auf dem Boden ausgebreitet, sieht das Teil inzwischen so aus.
Milena wollte aber auch wissen, wie ich meine drei Lagen
(Top, Vlies und Rückseite) zusammenhefte.
Ich bin in der glücklichen Lage, meinen großen Tisch dazu benützen zu können.
Zum Glück, denn einen Quilt auf dem Boden herumkriechend zu heften,
wäre mir doch zu anstrengend.
Auf dem obigen Foto ist er schon komplett geheftet, da kann man nicht mehr sehen,
wie ich die drei Lagen am Tisch fixiere um sie gegen verrutschen zu sichern.
Dazu verwende ich jetzt solche Zwingen.
Ich habe aber auch schon Kreppband benützt und die Stoffe an der Tischplatte festgeklebt.
Wenn der Quilt sehr groß ist, hefte ich erst einen Teil,
verschiebe alles soweit wie nötig und hefte den Rest.
Auf der glatten Tischplatte geht das sehr gut.
Nach dem "sandwichen" ziehe ich damit auf einen kleineren Tisch, meinen "Quilt-Tisch", um.
Damit beantworte ich noch eine Frage von Milena.
Ich quilte IMMER an diesem Tisch und habe noch niemals einen Quilt-Rahmen benützt.
Damit erklären sich auch meine grafischen Quiltmuster.
Ich kann nur von rechts nach links quilten und Kurven gehen so gut wie gar nicht,
bzw. sind sehr mühsam.
Und ich will ja, dass mir das Quilten Freude macht!
Das sind meine benötigten Werkzeuge:
Quiltgarn, Schere, Fingerhut, Kerzenstummel für das Garn,
Chakoliner für das Vorzeichnen der Linien
und Baumwollhandschuh mit abgeschnittenen Fingern für die linke Hand,
die unter der Arbeit liegt.
Damit werden meine Fingerknöchel geschützt,
die sich bei längerem Arbeiten auf der harten Tischplatte sonst unangenehm bemerkbar machen.
So sieht es aus, wenn ich bei der Arbeit bin.
Das Foto stammt aus unserem Buch "quinTEXsenz, 5 lfm ICH".
Da habe ich das damals dokumentiert.
Sanft geschwungene, frei vorgezeichnete Linien gehen natürlich auch, wie die beiden folgenden Beispiele zeigen.
Über die Länge meiner Quiltstiche zerbreche ich mir nicht den Kopf.
Wer will mir dazu Vorschriften machen?
Ich quilte, wie es mir passt und ob die Stiche nun 1 mm oder 2 mm lang sind - wen interessiert das? Wenn man, wie ich, viel und intensiv mit der Hand quiltet,
kommt der Rhythmus von selbst, der die Stiche schön gleichmäßig werden lässt.
Das genügt!
UND JA, ICH QUILTE IMMER VON HAND, WEIL ICH DAS LIEBE!
Dazu lege ich mir spannende Hörbücher, meist Krimis, in den CD-Player
und die Zeit vergeht wie im Flug.
Ich hoffe, ich konnte alle Fragen erschöpfend beantworten.
Wenn nicht, dann meldet euch bitte!