Bei dem Baum vor meinem Atelier handelt es sich um einen Bergahorn. Gepflanzt wurde er im Jahr 2009. Vorher stand da eine Birke. Ich liebe Birken. Sie geben einen schönen lichten Schatten, bewegen sich anmutig im Wind, zittern hin und her und tun......was? Die Bezeichnung für das, was Birkenblätter tun, fehlte schon Kurt Tucholsky ("Mir fehlt ein Wort"): "Ich werde in das Grab sinken, ohne zu wissen, was Birkenblätter tun".
Aber ich schweife ab .
Als im Zuge von Straußenbauarbeiten die Birke zu meinem großen Bedauern weichen musste, wurde seitens der Gemeinde versichert, dass nach Beendigung der Arbeiten wieder ein Baum gepflanzt werden würde. Vor der Pflanzung kamen alle Bewohner der Häuserreihe zusammen, um abzustimmen, welcher Baum es denn sein würde. Ich war dafür, wieder eine Birke zu pflanzen, was mir den Unmut und viele böse Blicke einbrachte. Alle waren dagegen. "Die Birke macht soviel Schmutz", war das einzige Argument, aber da waren sich alle einig. Übrigens hatte offensichtlich keiner mit einer Pollen-Allergie zu kämpfen. Dieses Argument hätte ich verstanden.
So wurde also ein Berg-Ahorn gepflanzt. Damals wusste ich nicht, dass die Belaubung des Bergahorn so dicht ist, dass kein Sonnenstrahl sie durchdringen kann. Was natürlich auch eine Auswirkung auf das Licht in Wohnung und Atelier hat.
Nun ist er schon ziemlich groß geworden und die Herbstfärbung fängt an, ihn golden leuchten zu lassen. Leider heute ohne Sonne.
Mittlerweile besteht eine Haß-Liebe zwischen mir und dem Bergahorn.
Wenn die Sommerhitze groß ist, bin ich um den Schatten froh.
Aber trotzdem hätte ich lieber eine BIRKE!!!!.
Übrigens: KEINER der Bewohner, die sich damals so vehement gegen eine Birke ausgesprochen hatten, wohnt noch hier in der Häuserzeile!