Das Haus auf der anderen Straßenseite wird abgerissen.
Es weicht einem Wohnungsneubau mit 13 Wohneinheiten und Tiefgarage.
Die Baggerschaufel beißt aggressiv zu und reißt
die schützenden Wände einer ehemaligen Wohnung nieder.
Noch steht die Toilettenschüssel, sogar die Papierrolle hängt noch an der Wand.
Ganz früher befand sich in dem Gebäude ein Kino.
Damit sind für mich viele Erinnerungen verbunden.
In unserer Jugend war das Kino DER Treffpunkt.
Dort verabredeten wir uns, wenn wir ein Date (damals hieß es noch Rendezvous) hatten,
oder wenn wir als Clique etwas unternehmen wollten.
Für die zwei kleinen Mädchen der Kinobesitzer wurde ich oft als Babysitter angefordert.
Das war ein Traumjob, denn ich durfte immer kostenlos in die Vorstellungen gehen.
Unter meinen Fotos fand ich noch diese uralte Aufnahme.
Ich weiß, dass sie vom Dachboden unseres Hauses aus geschossen wurde.
Wenn man genau hinsieht, kann man die Schaukästen mit den Film-Ankündigungen erkennen.
Das Kino wurde 1952 mit dem Film "Sündige Grenze" eröffnet,
wie man dieser Zeitungsankündigung entnehmen kann.
Nach dem Kino beherbergte das Gebäude einen Penny-Markt,
dem die Räumlichkeiten mit der Zeit zu eng wurden.
Dann zog ein Schlecker-Markt ein.
So sah das Gebäude zuletzt aus.
Da stand es schon leer.
Die Wohnungsinhaber waren ausgezogen und die Schlecker-Filiale hatte dicht gemacht.
:-(
Wirklich schade, wenn solche Gebäude nieder gerissen werden und einem ein
AntwortenLöschenNeubau vor die Nase gesetzt wird. So verschwinden immer mehr Erinnerungen
an frühere Zeiten.Bei uns in Wien geht das auch immer sehr schnell.
Liebe Grüße Erika.
Nein, wie schrecklich! Da wird ein Stück alter Geschichte abgerissen!
AntwortenLöschenUnd Du bekommst das grad hautnah mit.
Wie gut, dass Du vor Jahren neue Fenster in Dein Haus machen ließest.
Da steht Dir ja jetzt noch was bevor mit dem Neubau! :-(
Traurige Grüße, Gisela
Das ist ja wirklich schade :-( Da ist so ein schönes Haus mit Geschichte. Diese Rundböhen und Säulen hatten doch was. Wenigstens stehen noch ein paar Bäume in Deinem Sichtfeld. Und die Berge im Hintergrund kann Dir niemand nehmen...die werden immer da sein.
AntwortenLöschenGGGLG Uschi
Und am schlimmsten finde ich, das dann häufig so seelenlose Kästen an die Stelle der Erinnerungen rücken.....
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Trudi
Dein altes Foto von Mitterfelden / Kino ist toll.
AntwortenLöschenDieser freie Blick über die Felder, noch keine Polizeischule, kein Kindergarten, keine Wohnblöcke etc. etc.
Da kann einen wirklich die Wehmut packen.
Liebe Grüße
Waltraud
How sad! It will be noisy once the new building starts.
AntwortenLöschenWirklich schade um solche Gebäude, aber auch um solche Kinos. Die waren viel atmosphärischer als die modernen Kinokomplexe.
AntwortenLöschenUm den Baulärm beneide ich dich nicht. Den hab ich schon 1,5 Jahre hier. Vollkommen entnervt.
Nostalgische Grüße
Donna G.
Hallo Renate, das ist natürlich traurig, vor allem wenn man so viel positive Erinnerungen mit dem Haus verknüpft. Allerderings muss ich neutral betrachtet sagen, dass Haus nicht wirklich schön ist. Ein Neubau heisst natürlich erst mal viel Krach- viellicht bekommst Du aber auch eine ganze Reihe nette neue Nachbarn :-)
AntwortenLöschenAls das Haus 1952 gebaut wurde, hatte es eine schlichte, geschlossene Form. Vielleicht keine hohe Baukunst, aber gut proportioniert, und es passte in die Gegend. Der Anbau machte aus dem starken, weil symmetrischen Baukörper ein Allerweltsetwas. Jetzt ist offensichtlich auch der ökonomische Nutzen dahin, die Bausubstanz wahrscheinlich unverhältnismäßig teuer in der Erhaltung ... und da die alte, gute Form eh längst beim Teufel ist, kräht kein Hahn mehr, wenn es abgerissen wird (von ein paar nostalgischen Nachbarn mal abgesehen). Und selbst wenn, Nachbarn und selbst die Kommune hätten keinen Hebel.
AntwortenLöschenJa, so ist das mit den alten Häusern. Bei uns im Ort wird auch eins ums andere abgerissen. Dem alten Schulhaus - einem wohlproportioniertem Walmdachhaus aus dem beginnenden 20. Jhdt. - ging es genauso wie Eurem Kino. In den 70ern umgenutzt, aufgestockt und angebaut, verlor es sein Gesicht und war fortan noch nützlich, aber ohne jeden Charme. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Bausubstanz schlechter, die Kosten der Reparaturen stiegen, und schließlich musste es neuen Plänen weichen.
Einerseits traurig. Die alte Schule war meine Grundschule und da die unteren Räume noch für Unterricht genutzt wurden, waren Teile der Struktur original erhalten. Ich habe täglich den Fortgang des Abbruchs dokumentiert und damit aktiv Abschied genommen. Andererseits war das Gebäude durch die baulichen Veränderungen so verhunzt, dass es um den Rest auch nicht mehr schade war.
Nichts ist so beständig wie der Wandel ...
Viele Grüße
Ursula
Bei uns geht zur Zeit auch der Bagger rum. Unsere alte Schule, über 100 Jahre alt, wurde abgerissen und muss einem neuen Schulklotz Platz machen. Die Sanierung wäre zu teuer. Man konnte deshalb die 2 nebeneinander liegenden Schulen nicht zusammenschliessen. Und es wird nun eine Gesamtschule entstehen. Der erste KVA betrug 10 Mio. Euro. Nun wurde revidiert und es wurden 15 Mio. Euro drauss. Das Ende ist hier sicherlich noch nicht erreicht. Aber es wird eine super schöne Schule, super modern und super für die neuen Schüler. Klar, dass sich keiner beschwert. Nur die Alteingesessenen haben protestiert. Mit Unterschriftsammlungen etc. Aber das Interesse war zu gering. Soooo schade ...! Wieder ein Stück Geschichte, die verschwunden ist. Ach nein, der Name der alten Schule wird ja übernommen. Grins ...!
AntwortenLöschenAlso, ich kann deinen Kummer verstehen und nachvollziehen.
Und ich bin immer noch der Meinung, dass Neu nicht immer besser ist ...!
Liebe Grüße
Claudia
Liebe Renate,
AntwortenLöschenich kann Deine Traurigkeit gut nachvollziehen, mir geht es hier auch oft so. Keine Ahnung, warum mancher Wandel so wehmütig macht - vermutlich hängt das mit den schönen Erinnerungen und der unabänderlichen Tatsache, dass nichts bleibt es ist...
Ich wohne ja nicht mitten in der City von Köln, sondern in einem Vorort am äußersten Stadtrand. In meiner Kindheit war es hier noch richtig Dorf. Wir hatten diverse Bauernhöfe mit entsprechend vielen Weiden und kannten als Kinder den Duft von Kuhdung und frische Milch. Mehrfamilienhäuser waren eher die Ausnahme. Auf der Kuhweide gegenüber meiner ersten eigenen Wohnung stehen heute 22 (!) neue Häuser, auch alle anderen Weiden sind inzwischen zugebaut. Das ganze Umfeld hat einen wahren Bau-Boom erfahren, weil wir ja hier so nett direkt am Rhein wohnen und sehr schnell in der Innenstadt sind. Ein Eldorado für wohlhabende "Städter", die hier ihren Traum von der Landlust ausleben und bereit sind, horrende Summen für Neubauten zu zahlen. Dass sie damit nicht nur unsere Mieten sondern vor allem den Charakter der Gegend kaputt machen... wen interessiert´s??
Nein, neu ist nicht immer besser. :(
Wünsche Dir starke Nerven für die kommende Baustelle!
Liebe Grüße
Britta
So eine Veränderung direkt vor der Nase ist schon schlimm. Aber vielleicht ziehen da lauter nette Leute ein........!!
AntwortenLöschenLG
Christine
Schlimm, dass so schöne alte Häuser Neubauten weichen müssen, aber so lässt sich halt mehr Geld verdienen.
AntwortenLöschenDabei kann man sowas doch auch zu wunderschönen Wohnungen umbauen.
Ich wünsch dir dicke Nerven während der Bauarbeiten.
LG Birgit